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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Badnerland - S. 23

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— 23 voll der besten Briketts verfertigen. Die großen Rheinschiffe bringen den Kohlengrieß aus dem Ruhrgebiet herbei, große Kranen heben ihn aus dem Schiffskörper und entladen ihn automatisch in Trans- Portwägelchen; diese leiten den Grieß in die Preßkohlenfabrik, aus der die fertigen Briketts alsbald hervorgehen. 3. Die weltberühmte Sunlight-Seifenfabrik auf der Rheinau. (Volkston: ©unlidjt.) Die Großartigkeit dieses Fabrikbetriebes können wir uns einiger- maßen vorstellen, wenn wir bedenken, daß dort jede S tu nde 57 z,

2. Mitteleuropa - S. 25

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
25 Die Ems. __§ 21 Das Gebiet der Ems. Die Eins ist nur ein kurzer Fluß, über 100 km kürzer als der Main. Sie § 21 gehört ganz dem Tiefland an. Ihre Quelle hat sie am Teutoburger Wald. Wo- durch ist er aus der Geschichte bekannt? Zu Ehren Hermanns des Ehernskers hat man auf ihm ein mächtiges Denkmal errichtet. Auf einem Rundbau steht Hermann, sein mächtiges Schwert kraftvoll gen Himmel streckend. Die Hermannsfigur ist 28 m hoch (Germania 1272), der Unterbau 30 m, das Ganze also 58 m (Niederwald-Denkmal 371/2 m). — Die größte Stadt am Teutoburger Wald ist Bielefeld, ^ = 75000 Eiuw. Liegt sie am Nordsuß oder am Süd- fuß des Gebirges? Sie gehört zur Provinz Westfalen und ist bekannt durch große Leinwandfabriken. In einer Vorstadt liegen die großen Krankenanstalten des edlen Pastors von Bodelschwingh, Bethel genannt. Die 1800 Kranken find zum größten Teil Fallsüchtige (sie bekom- men von Zeit zu Zeit Krämpfe, Epilepsie). In welcher Provinz fließt die Ems zuerst? Das keilförmige Stück Tiefland heißt das Münsterland, nach der Stadt Münster, H = 100 000 Einw.. am Dortmund-Emskanal. Welchen andern Fluß kennen wir schon im Münsterland? Dann tritt die Ems in die Pro- vinz Hannover ein. Wir sehen auf der Atlaskarte, daß hier in ihrer Umgebung viele wagerechte Strichelchen gemacht sind. Damit werden Moore bezeichnet. Also: Auf beiden Seiten der Ems liegen gewaltige Moore. Die Ems mündet in einen Meerbusen (den Dollart, daran die Stadt Emden, O = 20 000 Einw.). Das dunkelgemalte Land an dem Meerbuseu liegt tiefer als das Meer, muß also durch Dämme (Deiche) geschützt werden. Wiederhole: Die l5ms entspringt am ... Wald (Hermannsdenkmal; die Stadt ... feld). Sie fließt zuerst in der Provinz... (Münsterland), dann in der Provinz... (Moore) und mündet in einen Meerbusen (Dollart; Senkungsgebiet; Stadt Emden). Das Gebiet der Weser. 1. Werra und Fulda. 1. Tie Werra. Die Weser entsteht aus Werra und Fulda. Welcher von § 22 ihnen ist der östliche Quellfluß? Sie vereinigen sich bei der kleinen Stadt Mün- den in der Südecke Hannovers^. — Die Werra entspringt am Thüringer Wald und begleitet ihn erst am West- (Südwest-) Fuß, dann am Nordfuß. Der Thüringer Wald ist lang und schmal. Solche Gebirge nennt man Kettengebirge. (Der ^Leicht zu behalten, da die beiden Flüsse hier ineinander münden. Der Dichter singt: „Wo Werra sich und Fulda küsseu, beide ihre Namen büßen müssen", denn der vereinigte Fluß heißt nun Weser. 2l lsb. 21. Das Hermannsdenk- mal auf dem Teuto- burger Wald.

3. Bergische Sagen - S. 29

1911 - Elberfeld : Bacmeister
- 29 - und wollte sie gerne zur Gemahlin haben. Eines Tages machte er sich daher auf nach Schloß Hammerstein und bat den Herrn von Kettler um die Hand seiner Tochter Mechthilde. Der Vater wollte die zarte Jungfrau dem rauhen, wilden Ritter nicht an- vertrauen und gab dem Freier eine abschlägige Antwort. Der aber stieß drohende Worte aus und kehrte voll Ingrimm auf seine Burg zurück. Er sammelte seine Kriegsgesellen und be- lagerte die Burg Hammerstein, um die Jungfrau zu rauben. Er wurde aber zurückgeschlagen. Da der Vater fürchtete, daß der wilde Ritter nicht ruhen würde, bis er sein Ziel erreicht hätte, so brachte er seine Tochter in das Kloster zu Gräfrath und ließ sie Nonne werden. Aber Wolfgang von Kronenburg gab sich auch jetzt noch nicht zufrieden. Er sann einen Plan aus, wie er die Jungfrau in seine Gewalt bekommen könnte. Eines Tages gingen die Nonnen von Gräfrath in einer Prozession in den Wald. Wolf- gang von Kronenburg hatte davon gehört und hielt sich mit seinen Spießgesellen im Dickicht des Waldes versteckt. Die Jung- srauen gingen, fromme Lieder singend, nichts ahnend, dahin. Da mit einem Male brachen die Raubgesellen aus dem Dickicht hervor. Eine unbeschreibliche Verwirrung entstand unter den andächtigen Nonnen. Wolfgang aber hob die zitternde Mecht- Hilde auf sein Roß und jagte mit seiner Beute und seinen Kriegs- knechten davon. Der Klostervogt eilte mit seinen Knechten dem frechen Räuber nach und holte ihn am Ufer der Wupper ein. Als Wolfgang merkte, daß die Verfolger ihm dicht auf den Fersen waren, gab er die geraubte Jungsrau einem seiner Spieß- gesellen, damit er sie nach der Kronenburg in Sicherheit bringe. Er selbst riß sein Pferd herum, jagte seinen Verfolgern entgegen und schlug den Klostervogt mit seinem Schwerte nieder. Die Begleiter dieses wackeren Manne? ergriffen feige die Flucht. Der Nonnenräuber ritt nach seiner Burg und machte Mechthilde zu seiner Gemahlin. Die Äbtissin des Klosters von Gräfrath wollte den Frevel nicht ungerächt lassen und verklagte den Räuber bei dem Bischof von Köln, unter dessen Schutz ihr Kloster stand. Der Bischof sprach den Kirchenbann über den Ritter von Kronenburg aus. Der aber verhöhnte ihn und weigerte sich, Buße zu tun. Seine Burg wurde von dem Bischof und seinen Kriegsknechten belagert, aber hinter seinen Mauern trotzte Wolfgang den Angriffen der Feinde. Sie zogen endlich ab.

4. Vaterländische Erdkunde - S. 155

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 155 — (Thüren) genannt. Vor einer derselben liegt eine Stadt von l] (kleine Mittelstadt). — Bielefeld Der Ort ist samt seiner Umgebung bekannt durch Leinenfabrikation. Eingeführt wurde dieselbe durch Niederländer, und der Flachsbau des Teutoburger Waldes bildete damals die Grundlage. Jetzt werden, wie in allen Webedistrikten, große Mengen ausländischen Flachses eingeführt. — Viele- seld ist auch durch die segensreich wirkenden Anstalten Pastor v. Bodelschwinghs bekannt (event. Näheres darüber). Durch die Bielefelder Scharte führt die Köln- Mindener Eisenbahn. Fig. 42. Detmold, Teutoburger Wald. 2. Das Hermanns-Denkmal. Am Teutoburger Wald schlug Hermann der Cherusker die gewaltige Schlacht, die die Herrschaft der Römer vernichtete. Man hat deshalb hier dem Helden ein mächtiges Denkmal gebaut. Dasselbe steht im Lippeschen auf dem Berg Grotenbnrg (388 m), eine Stunde südlich von Detmold. Wir sehen in unserem Bild einen Teil der Stadt Detmold. Im Hintergründe erhebt sich der bewaldete Rücken des Teutoburger Waldes. Auf seiner höchsten Stelle ragt das mächtige Denkmal in die Luft, weithin die Lande über- schauend. Auf einem rotundenförmigen Unterbau von 30 m Höhe steht Hermann, das gewaltige Schwert kraftvoll gen Himmel richtend. Das Standbild ist ein wahrer Kolofs. Es mifst 28 m (Vergleich!) in der Höhe und wiegt 76 600 kg. (Die Bavaria auf der Tlieresienwiese bei München 201j2 m, die Germania I21j0 m.)

5. Vaterländische Erdkunde - S. 325

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 325 ^Münden, von Mündung. ^Münster, vom lat. mouasteriuin ^ Kloster. (Ein solches entstand hier im 11. Jahr- hundert.) ^Müritz-See, vom slav. morici = kleines Meer. *B!ulde, von der Thalmulde, in der sie fließt. ^Nassau, im 10. Jahrhundert Nassaue, also nasse Aue, bewässertes Wiesenland. ""Naumburg ^Neuenbürg, neue Burg. Neckar, nach einigen ^ Fluß, nach anderen Vvn nix (Nixe). Nehrung s. Frische Nehrung. *Nenmark = neue Mark (zweiter Hauptteil Brandenburgs). Morderuei — Nord-Insel. ^Nordsee, von den Holländern so genannt im Gegensatz zur Zuider-Zee — Südsee. ^Odenwald — öder Wald. Oder — Wasser. ^Oldenburg = Alten bürg. "Paderborn — Paderbrnnnen, Quelle der Pader, eines kleinen (unter dem Dome ent- springenden) Zuflusses der Lippe. Passau, früher Patavium, weil eine batavische Legion hier die Nordgrenze des römischen Reiches bewachen mußte. *Persante ^ Bärenfluß (per — Bär, sante = senden). Pfalz, vom lat. palatium — kaiserlicher Palast. ^Pommerellen — Klein-Pommern. "Pommern, vom slav. po-iuore — längs des Meeres, Küstenland. Potsdam, um 1000 Potsdupimi, von pods = unter und dud — Eiche, also unter den Eichen. Preußen. Egli zählt mehr als 20 „zum Teil thörichter" Deutungen auf. — Ganz nn- gewiß. Regen, nicht mit dem deutschen Regen verwandt, vielleicht dunkles Wasser. Meichenhall — das reiche Hall (dagegen Hallein — kleines armes Hall); im übrigen f. Halle. ^Reutlingen, Bewohner einer Reute (Rodung). Rhein, vom gall. renos — Fluß. *Riesengebirge, das Gebirge der (sagenhaften) Riesen. "Roßbach, mit Roß —Pferd gebildet, ebenso ^Roßtrappe — Pferdespur (die Sage). Rote Erde „als Benennung für Westfalen entsprang dem mißverstandenen plattdeutschen l-ue ere, d. i. rauhe, rohe Erde; dieser Ausdruck wurde im Sinne von freier, bloßer Erde — im Gegensatz zu gedieltem, bedachtem Boden — gebraucht für die Stätte der Femgerichte" (Coordes-Weigelt). Rügen, nach dem Stamme der Rngier. "Saale ^ Salzwasser (früher Sala genannt). "Sachsen, ursprünglich Volksnaine, vom ahd. sahs (lat. saxum) — kurzes Schwert. *Sa(zach = Salzflufe, vergl. an, ach. ^Sanssouci = ohne Sorgen. ^Sanerland — Süderland, Südland, von Westfalen nämlich. ^schanmburg, richtiger Schauenburg, nämlich Burg, von der man ausschaueu kann. Schlei = sie = Röhre (enge Föhrde). Schlesien. „Nach dem vandalischen Volke der Silingen, die früher hier wohnten" (Opper- niann). Schmalkalden, von snial — klein, schmal und alba —Bach, also kleiner, schmaler Bach. *Schwarzwald, nach den dunklen Tannenwalduugen. Schweinfurt, soll doch mit „Schwein" gebildet sein, also nicht Snevensnrt bedeuten. Schwerin, von slav. swarin = Tiergarten, also tierreiche Gegend. ^Selters, von salt^ Salz, soviel als Salzquelle. "Siebengebirge, nach den sieben hervorragenden Bergkegeln benannt.

6. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 78

1897 - Breslau : Hirt
78 Ortskunde. Kirche wird 1141 erwähnt. 1324 wurde Gunsleben evangelisch, indem der Pfarrer Lübbert von Schütorp sich zu Luthers Lehre bekannte. Die katholische Gemeinde ist nach Hamersleben eiugevfarrt. 6. Umtsbezirk Schönstedt. 1. Gemeinde Schönstedt, Pfarrkirchdorf mit 2053 Einwohnern und Spiritusbrennerei. 2. Domäne Schönstedt mit Vorwerk Neudamm hat 146 Einwohner. Die Sage führt den Namen des Ortes auf Schlammstedt zurück und führt Äafür den alten Vers an: „bp Slammstedt is fnmp und kot, do fand de grave sinen dod: np ören höhen wasst gut brod." In dem Schlamm, d. i. im Bruche, sei uach der großen Hunnenschlacht am 'Elm 932 oder 934 Graf Stephan von Regenstein umgekommen, und seine Gemahlin Thanlinde habe zum Andenken an ihren Gemahl ein Schloß als Witwensitz gebaut und „Schlammstedt" genannt. Die erste Erwähnung findet Schönstedt im Jahre 1056. Schönstedt war wegen seiner Lage wichtig, denn es deckte den Übergang über das Bruch. Auf einer Höhe gelegen und von tiefen Gräben umzogen, beherrschte das feste Haus Schönstedt die ganze Gegend zwischen Hut) und dem Bruch. Bis 1344 hatten die Grafen von Regenstein Schloß und Dorf im Besitz. Im dreißigjährigen Kriege hatte Schönstedt furchtbar zu leiden- 1627 starben 197 Personen, davon an der Pest 178. 1641 war der Pastor und ein Teil der Einwohner wegen des streifenden .und plündernden Kriegsvolks vom Mai bis Angust geflüchtet, teils nach dem Bruche, teils nach dem Hup. 1633 nahm der schwedische Oberst Klinge das Amt als schwedisches Kronlehen für sich in Besitz. — In dem Schlosse zu Schönstedt wurden einst 12 Templerritter ermordet. Papst Clemens V. hatte auf einer Kirchenversammlung ein hartes Urteil über die Templerritter gesprochen: alle Templerritt er, welche ihre Satzungen nicht abschwören würden, sollten den Flammen übergeben, sämtliche Güter des Ordens eingezogen werden. Im Jahre 1311 gab er nun auch Graf Heinrich Y. vou Regenstein, der von 1267—1312 regierte, den Auftrag, die Templer- ritter in seinem Gebiete auszurotten. Letzterer ließ eine Einladung nach Schönstedt an die Ritter ergehen. Beim Mahle wurden hierauf die arglosen Templer über- fallen und niedergehauen; es waren ihrer 12. Das Zimmer, in dem diese That geschehen, heißt noch heute die „rote Tempelherrenstube". Die katholische Gemeinde ist nach Huysburg eingepfarrt. Neu-Damm, im 16. Jahrhundert mit dem neuen Wege über das Bruch an- gelegt, ist seit 1705 ein Vorwerk der Domäne Schönstedt und liegt an der Südseite des Bruches, da, wo die verjüngte Übergangsstelle sich befindet. Einst war hier eine Fähre. Der ältere Teil des Gutshofes wird heute noch als das Fährhaus be- zeichnet. An feiner östlichen Giebelwand befindet sich in Stein gehauen in feiner Arbeit das Wappen des Erzbifchofs von Magdeburg und des Administrators Sieg- mund von Halberstadt. Weiter unten ist an derselben Wand ein kleiner Stein ^eingemauert mit der mystischen Inschrift, die man von allen Seiten lesen kann: S A T 0 E Arepo Tenet Opera ßo T A S. .

7. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 29

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 29 — Westsälischen Provinzial-Landtages folgende Ansprache an Se. Majestät: „Ew. Majestät haben die hohe Gnade gehabt, mit Ihrer Ma- jestät der Königin und dem gesamten königlichen Hause die heutige Jubelseier Ihrer getreuen Westfalen durch Allerhöchstihre persön- liche Gegenwart verherrlichen zu wollen; und es ist vor allem der allerunterthänigste Dank, den ich Ew. Majestät im Namen der ganzen Provinz hierfür auszusprechen habe. Diese Jubelfeier, die wir heute nach einem fünfzigjährigen Zeitabschnitte begehen, ist eine in allen Herzen um so tiefer ge- fühlte, als noch mancher unter uns weilt, der als Jüngling die Befreiungskriege mitgekämpft hat und der Erbhuldigung noch ein-- gedenk ist, die wir an dieser Stelle Ew. Majestät Hochseligem Herrn Vater, dem in Gott ruhenden Könige Friedrich Wilhelm Iii. glor- reichen Andenkens, in Freudigkeit und hochgehobener Stimmung ge- leistet haben. Und wenn wir jetzt wiederum hier zusammenstehen, um die Rückkehr unter ein väterliches Regiment, dessen Segnungen wir während eines halben Jahrhunderts nun dankend genießen, zu seieru, dann, Ew. Majestät, geziemt es wohl dem ernsten Sinne des Westfalen, daß er nicht etwa ausbricht in ungemessenen Jubel über eine glücklich überstandene Vergangenheit, sondern daß er vielmehr, eingedenk dieser Vergangenheit, feierlich gelobe, mit echtem, deutschem Sinne sür Wahrheit und Recht an angestammter Sitte und Gesinnung und damit nur um so fester auch au Ew. Majestät königlichem Hause, als seinen angestammten Herrschern von Gottes Gnaden, in gottessürchtiger Treue und Ergebenheit zu halten bis in den Tod. lind damit, Landsleute, die ihr euch als die Vertreter der einzelnen Landesteile und Kreise zu dieser feierlichen Handlung hier eingefunden habt, fordere ich euch auf, die Erbhuldigung hiermit feierlichst wiederholend, mit mir einzustimmen in den freudigen Ruf: Gott segne und erhalte unser erhabenes Herrscherpaar! Hoch lebe König Wilhelm! Hoch lebe Königin Augusta! Hoch! und abermals Hoch und nochmals Hoch !" Ein donnerndes, ununterbrochenes Echo des Hochrufs ertönte von allen auf dem Platze Versammelten.

8. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 56

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 56 feilt großer Sohn Karl machte die gefährlichen und unruhigen Nach- barn zu Unterthanen und Christen. Auf dem Reichstage, Maifelde zu Worms 772 wurde der Krieg feierlich beraten und beschlossen. Von dort aufbrechend überschritt er den Main, den Rhein, nahm die Feste Eresburg (wo jetzt Mars- berg, K. Brilon) und zerstörte die Jrminsnl, ein Heiligtum der Sachsen, eine Bildsäule oder ein Hain, zum Zeichen, wie machtlos die Heidengötter seien, zog dann bis an die Weser, wahrscheinlich auf dem Wege seines Vaters Pippin bis Rehme — die Sachsen hatten gewiß die Stellung an der Weserscharte inne — und begnügte sich mit der Stellung von zwölf Geiseln sowie dem Versprechen, die Einführung des Christentums nicht aufzuhalten, und zog zum Rheiu zurück. Als dann Karl in Italien das Longobardenreich zerstörte (773—774), rächten sich die Sachsen, eroberten die Eresburg wieder und drangen zerstörend aus Rache für die Jrmiuful unter Witte- kind nach dem Niederrhein vor. Karl zog nach feiner Rückkehr aus Italien, von einer Reichsverfammluug zu Düren wieder über den Rhein, vielleicht bei Köln, dann an der Ruhr aufwärts und eroberte die Bergfeste Wittekiuds, Sigiborg (jetzt Hohenfyburg), gegenüber der Mündung der Lenne in die Ruhr, Kreis Hörde, gewann die Eresburg zurück, durchzog Westfalen, überschritt am Brunsberge bei Godelheim (Kreis Höxter) die Weser, nachdem er eine Burg Bruuo's, des Bruders oder Schwagers Wittekinds, zerstört hatte. An die Überreste knüpft sich uoch jetzt die Sage von entsetzlichen Riesen, die von Karl und Roland in Fesseln geschlagen seien. Tauu draug er bis zu deu Ostsalen an die Ocker. Bon dort am Nordrand der Berge hinziehend in den Bucke-Gau (Bücke- bürg), nahm hier die Unterwerfung Herzog Brunos entgegen und zog durch die Porta ivieder dem Frankenlande zu. Eine Heeres- abteiluug, die er am linken Weserufer zurückgelassen, wurde von den Sachsen bei Nacht in Glidbeki (Lübbecke, Regb. Miudeu, Kreis gleichen Namens) überfallen; der König eilte aber herbei, siegte und nahm Geiseln zur Besiegelung der Treue. Als Karl zum zweiten Male in Italien, 776, zur Dämpfung

9. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 287

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 287 — durch die Güte des Besitzers von Corvey, Karl Herzogs von Ratibor, von 1860—1874 der Dichter Hoffmann von Fallersleben, der hier nach einem vielbewegten Leben ausruhte und von seinen revolutio- nären Gedanken zur vollen deutschen Vaterlandsliebe gesundete. Man denke nur an sein „Deutschland, Deutschland über alles." Ein schlichter Stein an der Kirche deckt sein Grab. In dem süd- lichen Hauptflügel schließt sich die aus der Zeit Ludwigs des From- men stammende 5 schiffige Krypta mit ihren antiken Gewölben, Kapitälformen und Profilen an und der Überbau in Bafilikensorm mit den reichgeschmückten Balken der Decke und seinem spätgotischen Erweiterungsbau mit seiner neuen Einwölbung aus der Rokoko-Zeit. Vom Klostergarten genießen wir einen herrlichen Ausblick aus Höx- ter, die Weser und den gegenüberliegenden Solling. Zum Amte Höxter-Albaxen gehören die katholischen Kirchdörfer Albaxen mit 1145, Bödaxen mit 6850, Bossoborn mit 504, Brenk^ hausen mit 818, Fürstenau mit 968, Godelheim mit 720, Oven- hausen mit 973, Nahle mit 869, Ottbergen mit 813, Lüchtringen mit 1672 Eingesessenen, während die evangelischen Kirchspiele sich in Amelunxen mit 535 und Bruchhausen mit 311 Evangelischen befinden, die zugleich katholische Pfarrorte, das eine mit 425, das andere mit 400 Katholiken sind. Die Orte liegen alle in waldreicher Gegend mit einträglichem Acker- und Obstbau. Die Bewohner von Albaxen und Lüchtringen sind zumeist Maurer, die während der Sommermonate in den Jndnstriegegenden ihre Arbeit suchen. Bei Godelheim hatte Bruno, ein Bruder oder Schwager Witte- kiuds, eine Burg auf dem Brunsberge erbaut, welche Karl der Große 775 zerstörte, von der noch Überreste vorhanden sind. Der Sage nach aber hausten hier entsetzliche Riesen, die von Karl und seinem Helden Roland in Fesseln geschlagen wurden. Im äußersten Norden des Amtes, an der Grenze von Lippe und des Vraunschweigfchen Amtes Polle, ragt wie ein Flügelmann des Teutoburger Waldes der 502 in hohe Köterberg empor, der aber viel bedeutender erscheint, da er isoliert aus dem umliegenden Gelände aufsteigt. Ganz außerordentlich großartig nimmt sich der mächtige Schwalenberger Wald von ihm ans. Sein breiter, mit

10. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 297

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 297 — „Jungfrau sonder Makel!" Ertönt der Mönche Lied. Tie Orgel durchbraust die Hallen, Des Mehners Glöcklein ruft; Weihranchwolken wallen Empor mit süßem Duft. Der Abt den Segen spendet. Verwandelnd Wein und Brot. Das Hochamt ist geendet — Schon dämmert das Morgenrot. Das Lied verhallet leise: „Ave, du Jungsrau rein!" Verschwunden sind die Greise, Erloschen der Ampeln Schein. Ter Dom ruht öd und finster, Bis wieder, übers Jahr, Tie Mönch von Mariämünster Das Hochamt bringen dar. I. Seiler. Die Oldenburg war bis 1230 der Sitz eines mächtigen Herr- schergeschlechts, das von hier aus den ganzen nördlichen Teil des jetzigen Kreises Höxter beherrschte, außerdem den Kreis Warburg, das Fürstentum Waldeck, das ganze Land zwischen Emmer und Weser und über die Weser hinaus bis zur Grafschaft Sternberg. Tie Ruine besteht nur noch aus einem mächtigen dreistöckigen Tnrme, von dem man eine herrliche Aussicht genießt. Sie ist samt dem dazu gehörigen Rittergute im Besitze einer alten vielverzweigten Höxter'schen Familie von Oeynhausen auf Grevenburg. Dieses letztere Schloß und Gut ist seit den Kreuz- zügen in ihren Händen gewesen. Es ist das einzige edle Geschlecht des ehemaligen Fürstbistums Paderborn, das seinen evangelischen Glauben trotz Kämpfe und Anfeindungen siegreich bewahrt hat. Die nördliche vom lippeschen und waldeckschen Lande um- gebene Enklave besteht ans der Stadt Lügde und dem Amte Harz- berg. Dieses letztere bildet nur eine kleine Landgemeinde mit 85
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